Hortensienstadt
Altes Schloss
Neues Schloß Bad Muskau
Kavalierhaus (ehem. Moorbad)
Blick über die Schloßwiese
Marktplatz mit Kulturhotel
Schlossrampe zum Neuen Schloss
Grenzübergang nach Polen
Altes und Neues Schloß Bad Muskau
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Industrielle Entwicklung

Bergbau

Datum Historie
Alaun - 1573 Der Alaunabbau wird erstmals schriftlich bestätigt. Damit gilt Muskau als der älteste Bergbauort der Oberlausitz.
1864

Der Alaunabbau wird aufgrund der industriell günstigeren Herstellung eingestellt.

Braunkohle - 1855 Die "Grube Friedrich" wird erstmals im Muskauer Zechenbuch als "Alaun- und Braunkohlegrube" genannt.
1894 Der Braunkohlenabbau wird eingestellt.

 

Eisen

Die Eisengewinnung und -verarbeitung hat in der Standesherrschaft Muskau aufgrund der natürlichen Vorkommen an Raseneisenerz Tradition. So ist für kurze Zeit ein Eisenhammer in der 1857 erbauten Friedenshütte im Dorf Lugknitz in Betrieb. Aus einheimischen Raseneisensteinen wird durch ein Röstverfahren Eisen gewonnen. Daraus entstehen Grobeisenwaren, wie Puffer für Eisenbahnwaggons und Werkzeuge. Die Hütte brennt 1884 ab.

 

Keramische Produktion

Datum Historie

16. Jh.

Durch die umfangreichen Tonvorkommen in und um Muskau entsteht ein leistungsfähiges Töpferhandwerk, dass sich hauptsächlich im Gebiet der Schmelzstraße ansiedelt.

 

Die erste Muskauer Töpferordnung ist seit 1596 nachweisbar.

1593 Eine Ziegelscheune im ehemaligen Dorf Berg wird erwähnt, welche bis 1883 in Betrieb ist.

19. Jh.

Es entwickelt sich die Steinzeugindustrie in Muskau, Lugknitz und Krauschwitz.
1835 Mathäus Glowna stellt in Lugknitz Dach- und Mauerziegel her und gründet damit eines der ältesten Dachziegelwerke der Oberlausitz. 1860 wird der Betrieb modernisiert, so dass es zur maschinellen Fertigung von Dachziegeln (Bieberschwänzen) kommt.
1840 August Kypke stellt Tonwaren her. Ab 1880 fertigt die "Tonwarenfabrik August Kypka" maschinell Steinröhren sowie Sanitärkeramik und Geräte für die chemische Industrie. 1900 erfolgt ein Eigentümerwechsel. Ab 1902 bildet der neue Betrieb mit anderen Firmen die "Vereinigte Tonwerke AG Oberlausitz" (Betriebe in Muskau, Lugknitz, Krauschwitz), welche 1904 zur "Deutschen Ton- und Steinzeugwerke AG" übergeht.
1864 Carl Dretwa errichtet einen Betrieb zur Herstellung von Haushaltsgeschirr, welcher 1879 an Fritz Dienstbach verkauft wird. Der Betrieb hat in den nachfolgenden Jahren verschiedene Besitzer, behält aber immer den Namen "Muskauer Tonwaren-Industrie F. Dienstbach". 1945 wird es bei den schweren Kämpfen zerstört.

 

Papier

Datum Historie
1597 Südlich von Muskau existiert schriftlich nachweisbar an der Leknitzka die erste Papiermühle, welche im 30-jährigen Krieg zerstört wird.
1640 Von der Standesherrschaft Muskau wird eine Papiermühle zur Herstellung von Schreibpapier in Muskau-Köbeln errichtet. Nach 1922 wird eine Papiermaschine gebaut, welche Feinpapier (Zigarettenpapier) herstellt. Die "Fein- und Zigarettenpapierfabrik Aktiengesellschaft Köbeln-Muskau O. L." ("Kömag") produziert unter verschiedenen Betreibern (später "VEB Oberlausitzer Feinpapierfabrik Muskau" = "ofm") bis März 2000.
1883 An der Neiße entsteht die Holzstoff- und Papierfabrik C. Schreck mit gräflicher Beteiligung. 1885 beginnt die Herstellung von Braunholzpapier und Pappe. Im Jahre 1892 wird der Betrieb vollständig von der Standesherrschaft übernommen und ausgebaut. In den Folgejahren wird das Unternehmen durch Modernisierung zu einem der führenden Beriebe diese Branche in Schlesien. 1945 kommt es zu Demontage und Schließung.

 

Tuch

1861 August Richter gründet eine Tuchfabrik im Norden von Muskau, die mit Spinnmaschinen, Webstühlen und Dampfmaschine ausgestattet ist. Aus wirtschaftlichen Gründen wird der Betrieb vor der Jahrhundertwende geschlossen. Die Gebäude werden später unterschiedlich genutzt, zum Beispiel als Zigarettenfabrik Thassi Thespia, Kartonagenfabrik für Zigarettenverpackung des Reemtsma-Konzern, Lagerstätte des Siemens-Schuckert-Konzerns Berlin und Schaltgerätewerk.

 

Glas

1815 Pückler gründet eine Glashütte zwischen Muskau und Jämlitz, welche die älteste der nördlichen Oberlausitz ist. Die Schließung erfolgt 1939 aufgrund wirtschaftlicher Probleme.
1889

Die "Muskauer Hohlglas-Hüttenwerke Arthur Sallmann" werden gegründet, die Glaswaren für technische, pharmazeutische und chirurgische Zwecke sowie Aquarienkästen herstellen. Ab 1975 ist hier das Wissenschaftlich-Technische Werk Bad Muskau (WTW). Die Schließung des Glaswerkes wird im Jahr 1990 vollzogen.

 

Die "Hohlglashüttenwerke Urbainz" in Lugknitz werden gegründet. Die Produktion reicht von Spezialgläsern für medizinische und sanitäre Zwecke bis über die chemische Industrie.

1890

Auf der rechten Seite der Neiße an der Chaussee nach Sorau entstehen die Glashüttenwerke Raetsch, Schier und Co für die Hohlglasherstellung. 1945 wird der Betrieb zerstört und die Ruinen abgetragen.

 

Neben den genanten Fabriken entstehen in Muskau und Lugknitz mehrere Schleifereien zur Veredlung des Glases.

 

Schaltgerätewerk

Datum Historie
1945 In der ehemaligen Kartonagenfabrik und einstigen Papierfabrik an der Neiße entstehen zwei Schaltgerätewerke (Werk I und Werk II).
1992

Die Privatisierung des Schaltgerätewerks erfolgt.

1993

Das Werk II wird geräumt und geschlossen.

1995

Das Unternehmen wechselt den Eigentümer und gehört nun zur Firma Noell, einer Preussag-Tochter.

2006

Das Schaltgerätewerk wird geschlossen.

 

Sonstiges

Zahlreiche Einwohner aus Muskau und Umgebung arbeiten außer in den genannten größeren Betrieben in einem Sägewerk, in der Brauerei, in mehreren Getreidemühlen und in der Zigarrenfabrik Stegler.

 

Heute bilden Tourismus und Gastronomie den Haupterwerbszweig. Außerdem existiert ein kleiner Gewerbe- und Industriepark mit verschiedenen produzierenden Firmen im Heideweg in Bad Muskau.

Veranstaltungen

Nächste Veranstaltungen:

24. 03. 2024 - Uhr

 

24. 03. 2024 - Uhr bis 18:00 Uhr

 

29. 03. 2024